7 gute Gründe, um aus dem Drama-Dreieck auszusteigen

Mai 30, 2025

Hat dich schon mal jemand Dramaqueen genannt oder hast du schon mal was vom Drama-Dreieck in Beziehungen gehört?
Das Drama-Dreieck beschreibt ein Beziehungsmuster, das sich aus 3 Rollen, daher Dreieck, zusammensetzt:
dem Opfer, dem Täter und dem Retter.
Zwei dieser Rollen können von Person zu Person wechseln, das Rollenmuster bleibt jedoch bestehen.
Um es einfacher zu sagen: Das Drama-Dreieck ist ein unbewusster Ausdruck des Opferbewusstseins. Jede Rolle innerhalb des Dreiecks ist eine Variante des gleichen Themas. Diese Rolle kannst du überall sehen. In ganz alltäglichen Situationen, in Büchern, Filmen usw. Solange wir nicht aus diesem Dreieck aussteigen, bleibt es bestehen und kann nur die Varianten wechseln, wie wir gleich an mehreren Beispielen sehen werden.

Der Begründer des Drama-Dreiecks ist der führende Experte Dr. Stephen Karpman. Der Begriff kommt aus der Transaktionsanalyse, wo psychosoziales Verhalten von ihm untersucht wurde. Hierzu hat er auch ein Buch geschrieben, was ‚A Game free life‚ heißt, auf deutsch: Ein Leben ohne Spiele.

Grund 1: Mehr Selbstverantwortung statt Abhängigkeit im Drama-Dreieck

Im Drama-Dreieck werden Rollen unbewusst gespielt, die dich in Abhängigkeiten halten. Wenn du aussteigst, übernimmst du Verantwortung für dein Leben – und wirst handlungsfähig.

Du kennst es vielleicht selbst, ein Drama zu machen ist dir nicht unbekannt. Oder jemand anderes in deinem Umkreis, ist der Dramaheld oder die Dramaqueen. Es fehlt nicht viel und schon ist das Chaos perfekt!

Heißes Thema aus dem Arbeitsalltag: Gabriele und Sonja sind beide selbständig in der Coachingbranche unterwegs. Gabriele ist sehr schreibbegabt und textet, was das Zeug hält. Sie ist immer am Puls der Zeit und versteht es, ihre Leser abzuholen und mit tollen Impulsen zu versorgen. Sie kommt bei ihren Kunden gut an und ist dadurch sehr erfolgreich. Auf allen Kanälen präsent, hat sie bereits eine riesige Community erreicht.

Sonja, schon länger als Gabriele am Markt und in etwas anderer Expertise unterwegs, hat auch schon einiges erreicht. Plötzlich bekommt sie Angst, dass ihr die Kunden wegbrechen. Sie fängt an, sich mehr an der Außenwelt zu orientieren, als ihrem eigenen Gespür zu vertrauen, was ihre Kunden wirklich brauchen. Schwupps, tritt das ein, was sie befürchtet hat und es wandern ihr die Kunden ab. Sonja ergreift Gegenmaßnahmen und kopiert einige Texte von Gabriele und veröffentlicht sie als die eigenen.

Das Drama ist eröffnet. Unschwer zu erraten, dass Gabriele hier das Opfer ist und Sonja die Täterin. Doch Gabriele lässt nicht mit sich spielen und macht den Klau ihrer Texte öffentlich. Ihre Community kommt ihr zur Hilfe. Die Retter huldigen Gabriele in den Kommentaren. Zusätzlich entsteht ein Gehetze unter den Community Mitgliedern, die ihre Projektionen nicht bei sich behalten können.
So gibt es Retter, Täter und Opfer gleich in mehrfacher Ausführung, da die Kommentatoren entweder für Gabriele oder für Sonja Position beziehen oder sich gegen die Tatsache wenden, dass Texte für eigene Zwecke zu kopieren nicht legitim ist.

Das Beispiel zeigt, wie schnell wir uns in Abhängigkeiten begeben und in Dinge involvieren, die uns eigentlich nur indirekt betreffen, was die Retter in dieser Situation betrifft.

Grund 2: Klarere Grenzen setzen und gesunde Beziehungen

Du lernst, deine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und Grenzen zu setzen – ohne Schuldgefühle oder Erwartungen an andere. Das schafft echte Nähe statt emotionales Chaos.

Ein Beispiel: 2 Freundinnen gehen zusammen shoppen. Eine von beiden findet ein tolles Kleid und probiert es an. Die andere sieht das Kleid und möchte es sofort für sich haben. Sie behauptet, es steht der Freundin nicht wirklich und möchte es selbst probieren. Nach kurzer Zeit kommt sie aus der Kabine raus und sieht fantastisch in dem Kleid aus . Die andere will es aber auch kaufen. Ein Streit entbrennt darüber, wem das Kleid jetzt besser steht und wer es haben darf.

Nach kurzer Zeit betritt die Retterin die Bühne: die Verkäuferin schaltet sich ein und spricht der Frau, die das Kleid zuerst probiert hat, das Kleid zu. Gleichzeitig versucht sie, den Streit zu schlichten. Das macht der ersten Frau Mut und sie grenzt sich der Freundin gegenüber ab und kauft entschlossen das Kleid. Sie hat es schließlich zuerst gesehen. Die andere verzieht enttäuscht die Mundwinkel und ist beleidigt. Sie ist leer ausgegangen und fühlt sich ungerecht behandelt. Nun ist sie vom Täter zum Opfer geworden.

2 Frauen in einer Boutique

Grund 3: Emotionaler Frieden statt ständiger Konflikte und Dramen

Drama kostet Energie. Wenn du das Spiel beendest, entsteht innerer Frieden. Du reagierst nicht mehr aus alten Mustern, sondern triffst bewusste Entscheidungen.

Wir kreieren z.B. Drama, um

  • gesehen und gehört zu werden
  • wenn wir uns ungerecht behandelt oder übervorteilt fühlen
  • wenn jemand unsere Grenzen überschreitet
  • wenn unsere Wünsche und Erwartungen nicht erfüllt werden
  • wenn wir uns für jemanden ein Bein ausreißen und keinen Dank dafür bekommen

Aufgrunddessen, dass wir uns ungeliebt, nicht wertgeschätzt, anerkannt und respektiert fühlen, ist es überhaupt möglich, dass ein Drama-Dreieck entsteht. Fühlen wir uns gut und sind innerlich zufrieden, schaffen wir dadurch die beste Voraussetzung dafür, dass wir nicht zum Opfer der Umstände werden.

Frau sitzt auf Bank und schaut  nach rechts zum See

Grund 4: Weniger Schuld, Scham und Vorwürfe in zwischenmenschlichen Beziehungen

Im Drama-Dreieck sind Schuldzuweisungen an der Tagesordnung. Wer aussteigt, befreit sich von innerer Scham und nimmt andere nicht länger in die emotionale Geiselhaft.

Manchmal will das Opfer auch gar nicht gerettet werden und solidarisiert sich mit dem Täter. Dies finden wir besonders in traumatischen Geschehnissen, wo das Opfer erst einen Retter herbeiruft. Ist dieser dann in seiner Rolle aktiv, wird das Opfer wütend auf den Retter und wird zum Täter. Der Retter wird zum Opfer und so tauschen sich die Rollen, bis einer das Drama-Dreieck verlässt.

Hier ein kleiner Selbsttest, wo du sehen kannst, ob du am meisten zum Opfer, Täter oder Retter tendierst.

Schiefertafel mit dem Wort Test in Kreide geschrieben

Grund 5: Indem du das Drama-Dreieck verlässt, findest zu deinem wahren Selbst

Statt dich über Rollen wie „Retter“, „Opfer“ oder „Täter“ zu definieren, erkennst du, wer du wirklich bist – jenseits von Erwartungen und alten Prägungen.

Impuls: Wenn du dich auf dich besinnst und dir einige Minuten Zeit nimmst, hast du die Gelegenheit,dich von dem ganzen Spiel zu entkoppeln. Du richtest dich nach innen, spürst bewusst deinen Atem und sagst z.B. innerlich STOPP.

Du beschliesst da nicht mehr mitzuspielen und legst deine Rolle symbolisch ab.
Als Retter und Helfer, machst du dir bewusst, dass du niemanden retten kannst und gibst die Verantwortung zurück an das Opfer. Als Opfer und Hilfesuchender sowie als Täter oder Schuldiger, kannst du ebenfalls deine Rolle verlassen, wenn du erkennst, dass Wandel möglich ist.

Grund 6: Echte Transformation statt Wiederholungen im Drama-Dreieck

Das Dreieck hält dich in alten Schleifen gefangen. Wenn du aussteigst, öffnet sich der Weg zu echter Veränderung, Heilung und Wachstum.

Es kann gut sein, dass du es nicht schaffst, dich aus dem Drama-Dreieck, der ewigen Wiederholungsschleife, des gleichen Themas zu befreien.

Doch irgendwann hast du die ewigen Wiederholungen und Schleifen leid. Du drehst schon wieder im gleichen Hamsterrad, nur die Geschichten haben sich verändert. Trennst du dich, vom Partner oder vom Job, kommt dieselbe Situation oder Person nur in einer anderen Verkleidung daher.

Wenn diese Situation unerträglich wird, naht auch schon die Befreiung. Du sprengst die Ketten. Entweder, indem du die unerträglichen äußeren Umstände veränderst oder du wendest dich nach innen und stellst dich mutig deinen Themen. Mit oder ohne echte Hilfe.

Es kann dir aber auch passieren, dass andere im Außen Entscheidungen treffen, die das Drama beenden. Das sind z.B. Trennungen, Umdisponierungen, Neuentscheidungen. Das könnte dich im schlimmsten Fall jedoch in das nächste Drama-Dreieck katapultieren.


Grund 7: Ohne Drama-Dreieck wirst du zur Inspiration für andere

Indem du eine bewusste Entscheidung triffst und das Drama verlässt und authentisch deinen Weg gehst, gibst du anderen die Erlaubnis, es dir gleich zu tun. Dein innerer Wandel strahlt nach außen.

Dies möchte ich am ersten Beispiel verdeutlichen. Dadurch, dass manche Menschen – in der Geschichte von Gabriele und Sonja – , nicht in die Drama-Dreieck Falle gerasselt sind, sondern ganz neutral und selbstbewusst, ihre wertfreie Meinung ausgedrückt haben, konnte das Bewusstsein der ganzen Gruppe angehoben werden. Andere Menschen konnten es ihnen gleichtun und sich auf sich besinnen oder die Gruppe verlassen.

Indem wir uns in einer der 3 Rollen bewegen, verschaffen wir uns scheinbar Erleichterung – doch das ist eine Illusion. Wie durchbrechen wir also das Muster?

Es kann möglich sein, in manchen Lebensbereichen integriert und in anderen noch im Drama- Dreieck gefangen zu sein. Und das ist keine Schwäche – sondern absolut menschlich. „Wir sind schließlich keine KI.“ Dennoch zeigt sich alles, was noch unbewusst ist, auf unserem Weg und ruft nach Integration und innerem Wachstum.

Wir können es nicht ignorieren. Das aktuelle Muster wird sich zeigen – garantiert. Das Drama-Dreieck ist ein Schauplatz für Co-Abhängigkeit, Drama-Sucht und das getrennte Selbst, das sich Geschichten erzählt, um dieses Muster aufrecht zu erhalten. Weil es uns vermeintliche Sicherheit gibt.

Zum Beispiel erzählen wir uns: „Ich werde nicht gesehen, nicht respektiert, nicht für das, was ich bin, geliebt.“ Das spiegelt sich unbewusst in unseren Beziehungen und Partnerschaften wider. Dadurch bekomme ich die Möglichkeit, diese Anteile anzuschauen.

Bis ich erkenne: Es ist eine Illusion.
Und sie darf sich auflösen.

Sabine Grote

Sabine Grote

Transformation, Neuausrichtung & kreative Entfaltung

Energetische Heilerin, Astrologin & Impulsgeberin

Ich begleite feinfühlige Frauen in Krisen- und Veränderungsprozessen in ihre Neuausrichtung, Selbstliebe und kreative Entfaltung.

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